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Julia

I. Die Erscheinung

Das kleine blonde Mädchen, das mit seinen neun oder zehn Jahren in Kates alter war und ihr so ähnlich sah, dass es Julia schwindelte, schwebte scheinbar aus dem Nichts am Ilchester Place empor, schwenkte an der Straßenecke die Arme wie Windmühlenflügel und entschwand auf dem Weg zum Holland Park. Zunächst empfand Julia, die neben dem Mann von Markham und Reeves auf den Stufen des Hauses stand, wieder den stechenden, vertrauten Schmerz des Verlusts, der so heftig war, dass sie fürchtete, den Makler damit zu schockieren, dass sie sich in die Tulpen übergeben musste ; aber der Makler, der sie bereits für überspannt und exzentrisch bis zum Rand des Wahnsinns hielt, hätte wahrscheinlich nur eine Bemerkung über die Hitze gemacht und so getan, als wäre nichts vorgefallen. Dass Julia schon zweimal die Schlüssel zu nr. 25 verloren hatte, dass sie gleich nach der ersten Besichtigung des Hauses einen Verrechnungsscheck über zwanzigtausend Pfund ausgestellt hatte, dass sie auch alle Möbel der Vorbesitzer mitkaufte, dass sie überhaupt allein in einer Villa mit acht Zimmern leben wollte- das alles hatte ihn auf beinahe jede mögliche Extravaganz ihrerseits vorbereitet. Zwar war sie sich selbst ihres seltsamen Gebarens bewusst und wurde noch unsicherer angesichts der subtilen Verachtung des Mannes, doch hielt sie es für möglich, dass der Makler ihr verhalten teilweise der Tatsache zuschrieb, dass sie eine der komischen reichen Amerikanerinnen war; wohl darum verspürte sie nur leise Zweifel, ihrem zweiten Impuls beim Anblick des blonden Mädchens zu gehorchen- dem Gefühl, dass sie ihr folgen musste. Der Impuls war überwältigend stark.



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