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Tommyknockers

Anderson stolpert

Weil ein Nagel fehlte, ging das Königreich verloren- so lautet der Katechismus, wenn man ihn auf den Punkt bringt. Letzten Endes kann man alles auf diese art zusammenfassen- jedenfalls dachte Roberta Anderson das viel später. Alles ist Zufall... oder alles ist Schicksal. Anderson stolperte am 21. Juni 1988 in der kleinen Stadt Haven, Maine, buchstäblich über ihr Schicksal. Mit diesem stolpern fing alles an; der Rest ist nichts weiter als Geschichte.

Anderson war an diesem Nachmittag mit Peter weggegangen, einem alternden Beagle, der inzwischen auf einem Auge blind war. Sie hatte Peter 1976 von Jim Gardener geschenkt bekommen. Im Jahr zuvor hatte Anderson das College verlassen, nur zwei Monate vor ihrem Abschluß, und war in das Haus ihres Onkels in Haven gezogen. Sie hatte nicht gewusst, wie einsam sie gewesen war, bis Gard den Hund gebracht hatte. Damals war er ein Welpe gewesen, und manchmal fiel es Anderson schwer zu glauben, dass er jetzt alt war- vierundachtzig Hundejahre. Das war ein Maßstab für ihr eigenes alter. Neunzehnhundertsechsundsiebzig war ferne Vergangenheit. Ja, wahrhaftig. Wenn man fünfundzwanzig war, konnte man sich immer noch den Luxus hingeben zu glauben, dass zumindest im eigenen Fall das Altern ein schreibfehler war, der irgendwann korrigiert werden würde. Wenn man eines Tages aufwachte und feststellte, das der eigene Hund vierundachtzig und man selbst siebenunddreißig war, dann erwies sich das als eine Einstellung, sie man überdenken musste. Ja, wahrhaftig.

Anderson suchte nach einer stelle, um Holz zu schlagen. Sie hatte anderthalb Klafter in Reserve, wollte aber mindestens noch drei, damit sie über den Winter kam. Seit jenen tagen vergangenen tagen, als Peter ein Welpe gewesen war und seine Zähne an einem alten Pantoffel gewetzt ( und allzu poft auf den Teppich im Eßzimmer gemacht ) hatte, hatte sie eine Menge Holz geschlagen, aber das Holz wurde dennoch nicht knapp.

Herausgegeben vom Heyne-Verlag



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