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Teil 3 : Tot

Die sterbende Welt, die Roland auf der Suche nach dem Dunklen Turm durchquert nimmt immer seltsamere Formen und Gestalten an. Aggressive Roboter und mechanische Tiere stellen sich dem letzten Revolvermann und den auserwählten Dreien in den Weg. Am Rande des Wahnsinns träumt Roland von dem Schlüssel der aus dem Nichts der Wüste auftaucht um ihn die Geheimnisse des Dunklen Turmes zu offenbaren.

 

 

 

Vorrede Tot

Tot ist der dritte Band einer langen Geschichte, die von Robert Brownings langem erzählendem Gedicht > Child Roland to the Dark Tower Came < beeinflusst und in gewissem >Maße auch davon abhängig ist.

Der erste band, Schwarz, schildert, wie Roland, der letzt Revolvermann in einer Welt, die sich > Weitergedreht< hat, den Mann in Schwarz verfolgt und letztlich stellt, einen Zauberer namens Walter, der sich zu der Zeit, als die Einheit von Mittwelt noch erhalten war, arglistig der Freundschaft mit Rolands Vater rühmte. Diesen halb menschlichen Hexer zu fangen, isst nicht Rolands endgültiges Ziel, sondern lediglich ein Meilenstein auf dem Weg zum mächtigen und geheimnisvollen Dunklen Turm, der im Brennpunkt der Zeit steht.

Wer genau ist Roland ? wie hat seine Welt ausgesehen, bevor sie sich > weitergedreht< hat ? Was ist der Turm, und weshalb sucht Roland ihn ? darauf wissen wir nur bruchstückhafte Antworten. Roland ist eindeutig eine Arzt Ritter, einer von denen, die die Aufgabe hatten, eine > Welt voll Liebe und Licht<, wie Roland sich erinnert, zu erhalten ( oder möglicherweise zu erlösen ). Ob sich Rolands Erinnerung freilich damit deckt, wie diese Welt tatsächlich ausgesehen hat, steht sehr in Frage.

Wie wissen : Er wurde zu einer allzu frühen Mannbarkeitsprüfung gezwungen, nachdem er herausgefunden hatte, dass seine Mutter die Geliebte von Marten geworden war, einem viel größeren Zauberer als Walter; wie wissen, Marten hat es eingefädelt, dass Roland von der Affäre seiner Mutter erfährt, weil er damit rechnete, Roland würde die Mannbarkeitsprüfung nicht bestehen und > nach Westen< geschickt werden, ins wüste land; wir wissen auch, dass Roland Martens Pläne vereitelte, indem er die Prüfung bestand.

Darüber hinaus wissen wie, dass die Welt des Revolvermanns auf eine seltsame, aber entscheidende Weise mit unsere verbunden und der Durchgang zwischen den Welten manchmal möglich ist.

In einem Rasthaus an einer längst aufgegebenen Kutschenstraße durch die Wüste trifft Roland einen Jungen namens Jake, der in unserer Welt gestorben ist, einen Jungen, der tatsächlich an einer Straßenecke in Manhattan vor ein heranfahrendes Auto gestoßen wurde. Jake Chambers starb, während der Mann in schwarz- Walter- auf ihn herabsah, und erwachte in Rolands Welt.

Bevor sie den Mann in schwarz einholen, stirbt Jake wieder... diesmal weil der Revolvermann, vor die zweitschwierigste Entscheidung seiner Lebens gestellt, sich dafür entscheidet, diesen symbolischen Sohn zu opfern. Vor die Wahl zwischen dem Turm und dem Kind gestellt, wählt Roland den Turm. Jakes letzte Worte an den Revolvermann, bevor er in den Abgrund stürzt, sind : >> Dann geh- es gibt andere Welten als diese.<<

Die letzte Konfrontation zwischen Roland und Walter findet in einem staubigen Golgatha verfallender Gebeine statt. Der Mann in schwarz liest Roland die Zukunft aus einem Blatt Tarotkarten. Drei sehr seltsame Karten- Der Gefangene, Die Herrin der Schatten und Der Tod (> aber nicht für dich, >Revolvermann<) werden Rolands Aufmerksamkeit besonders nahegebracht.

Der zweite Band, Drei, beginnt am Ufer des Westlichen Meeres nicht lange nach dem Ende von Rolands Konfrontation mit Walter. Ein erschöpfter Revolvermann wacht mitten in der Nacht auf und stellt fest, dass die Flut einen Schwarm kriechender, fleischfressender Kreaturen gebracht hat- > Monsterhummer<. Ehe er ihrer begrenzten reichweite entkommen kann, wird Roland von diesen Kreaturen ernsthaft verwundet und verliert zwei Finger der rechten Hand an sie. Darüber hinaus vergiftet ihn das Sekret der Monsterhummer, und als der Revolvermann seine Reise am Ufer des westlichen Meeres entlang nach Norden fortsetzt, ist er krank... möglicherweise todkrank.

Er kommt zu drei Türen, die frei am Ufer stehen. Jede Tür öffnet sich- für Roland und nur für Roland- in unsere Welt ; genauer : in die Stadt, wo Jake lebte. Roland besucht New York an drei Punkten unseres Zeitkontinuums, um sein eigenes Leben zu retten und die Drei zu ziehen, die ihn auf dem weg zum Turm begleiten müssen.

Eddie Dean ist der Gefangene, ein Heroinsüchtiger aus dem New York Ende der achtziger Jahre. Roland tritt durch dir Tür auf dem strand seiner Welt in Eddie Deans Kopf, als Eddie, der für einen Mann namens Enrico Balazar als Kokainschmuggler arbeitet, gerade am JFK- Flughafen landet. Im Verlauf ihrer gemeinsamen qualvollen Abenteuer gelingt es Roland, eine begrenzte Menge Penizillin zu bekommen und Eddie Dean in seine Welt zu holen. Eddie, ein Junkie, der feststellen muß, dass er in eine Welt entführt wurde, wo es keinen >Stoff gibt ( ebenso wenig wie Popeye´s Fried Chicken, was das betrifft ), ist alles andere als erfreut, dort zu sein.

Die zweite Tür führt Roland zur Herrin der schatten- eigentlich zwei Frauen in einem Körper. Diesmal findet sich Roland im New York der frühren sechziger Jahre in einer jungen, an den Rollstuhl gefesselten Bürgerrechtlerin namens Odetta Holmes wieder. Die Frau, die sich in Odetta verbirgt, ist die verschlagene und Hasserfüllte Detta Walker. Als diese gespaltene Frau in Rolands Welt gezogen wird, sind die folgen für Eddie und den Revolvermann, dessen Gesundheitszustand sich rapide verschlechtert, äußerst lebhaft. Odetta glaubt sich in einem Traum oder einer Halluzination gefangen ; Detta, ein brutalerer und direkterer Intellekt, stellt sich einfach die Aufgabe, Roland und Eddie zu töten, die sie als weiße Teufel und Peiniger betrachtet.

Jack Mort, ein Serienmörder, der sich hinter der dritten >Tür versteckt ( im New York der siebziger Jahren ) ist Der Tod. Mort hat zweimal große Veränderungen im Leben von Odetta Holmes / Detta Walker bewirkt, auch wenn es keinem bewusst ist. Mort, dessen Modus operandi es ist, seine Opfer entweder zu stoßen oder ihnen etwas von oben auf den Kopf fallen zu lassen, hat Odetta im verlauf seiner irren ( aber ach so vorsichtigen ) Karriere beides angetan. Als Odetta ein Kind war, hat er ihr einen Backstein auf den Kopf fallen lassen, worauf das kleine ‚Mädchen ins Koma fiel; dies war gleichzeitig die Geburtsstunde von Detta Walker, Odetta heimlicher Schwester. Jahre später, 1959, trifft Mort Odetta wieder und stößt sie in Greenwich Village vor eine einfahrende U-Bahn. Odetta überlebt Morts Anschlag wieder, doch um einem hohen Preis : Die U-Bahn trennt ihr beide Beine an den Knie ab. Lediglich die Anwesenheit eines jungen Arztes ( und möglicherweise die hässliche, aber unbezähmbare Seele von Detta Walker ) rettet ihr das Leben... so scheint es jedenfalls. Für Roland deuten diese Verbindungen auf eine größere Macht als den reinen Zufall hin ; er glaubt, die titanischen Kräfte, welche den Dunklen Turm umgeben, sind erneut dabei, sich zu sammeln.

Roland findet heraus, dass Mort sich ebenfalls im Herzen eines weiteren Geheimnisses befinden könnte, bei dem es sich gleichermaßen um ein den Verstand vernichtendes Paradoxon handelt. Denn das Opfer, das Mort zu dem Zeitpunkt verfolgt, als der Revolvermann in sein Leben tritt, ist kein anderer als Jake, der Junge, den Roland im Rasthaus kennengelernt und unter den Bergen verloren hat. Roland hatte keinen Grund gehabt, an Jakes Geschichte, wie er in unsere Welt gestorben ist, zu zweifeln, ebenso wenig die Identität von Jakes Mörder zu hinterfragen- Walter natürlich. Jake sah ihn als Priester verkleidet, als sich eine Menge um die stelle versammelt hatte, wo er im sterben lag, und Roland hat nie an der Beschreibung gezweifelt.

Auch jetzt zweifelt er nicht daran; Walter war dort, o ja, kein ZWEIFEL>. Aber angenommen, es war Jack Mort, nicht Walter, der Jake vor den heranfahrenden Caddilac gestoßen hat ? Wäre so etwas überhaupt möglich ? Roland kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber wenn das der Fall ist, wo ist dann Jake jetzt ? Tot ?´Am Leben ? Irgendwo in de Zeit gefangen ? Und wenn Jake Chambers in seiner Welt in Manhattan Mitte der siebziger Jahre noch am Leben ist, wie kommt es dann, dass sich Roland immer noch an ihn erinnert ?

Trotz dieser verwirrenden und möglicherweise gefährlichen Entwicklung endet die Prüfung der Türen- und das Ziehen der Drei- erfolgreich für Roland. Eddie Dean akzeptiert seinen Platz in Rolands Welt, weil er sich in die Herrin der Schatten verliebt hat. Detta Walker und Odetta Holmes, die beiden anderen von Roland Drei, verschmelzen zu einer neuen Persönlichkeit mit Elementen von Dettas und Odetta, als der Revolvermann schließlich imstande ist, beide Persönlichkeiten dazu zu bringen, einander anzuerkennen. Diese Hybride kann Eddies Liebe akzeptieren und erwidern. Odetta Susannah Holmes und Detta Susannah Walker werden so zu einer neuen Frau, einer dritten Frau : Susannah Dean.

Jack Mort stirbt unter den Rädern derselben U-Bahn- des legendären A-Train-, der fünfzehn oder sechzehn Jahre zuvor Odettas Beine abgetrennt hat. Kein großer Verlust.

Und zum erstenmal seit ungezählten Jahren ist Roland von Gilead nicht mehr allein auf seiner suche nach dem Dunklen Turm. Cuthbert und Alain, seine verlorenen Gefährten von einst, sind durch Eddie und Susannah ersetzt worden... aber der Revolvermann ist schlechte Medizin für seine Freunde. Wahrscheinlich sehr schlechte Medizin.

Tot erzählt die Geschichte dieser drei Pilger auf dem Antlitz von Mittwelt einige Monate nach der Konfrontation bei der letzten Tür am Strand. Sie sind ein gutes stück ins Landesinnere gereist. Die Zeit der Ruhe ist zuende, eine Zeit des Lernens hat begonnen. Susannah lernt schießen... Eddie lernt schnitzen... und der Revolvermann lernt, wie es ist, wenn man stück für stück den Verstand verliert.

( Eine letzte Anmerkung : Meine Leser in New York werden feststellen, dass ich mir gewisse geographische Freiheiten bei der Beschreibung der Stadt herausgenommen habe.

Ich hoffe, sie werden mir diese verzeihen.)

 

 

 

Tot- Der Dunkle Turm Teil 3

Erstes Buch

Jake

Angst in einer Handvoll Staub

Bär und Knochen

Es war ihr drittes Mal mit echter Munition... und das erste Mal, dass sie die Waffe aus dem Halfter zog, das Roland für sie zurechtgemacht hatte.

Sie hatten ausreichend echte Munition; Roland hatte mehr als dreihundert Schuß aus der Welt mitgebracht, wo Eddie und Susannah Dean ihr Leben verbracht hatten, bis er sie gezogen hatte. Aber Munition im Übermaß zu haben, bedeutete nicht, dass man sie verschwenden konnte; ganz im Gegenteil. Die Götter zürnten Verschwendern. Roland war zuerst von seinem Vater und dann von Cort, seinen größten Lehrmeister, in diesem Glauben erzogen worden, und er glaubte es immer noch. Die Götter straften vielleicht nicht auf der stelle, aber früher oder später musste die strafe bezahlt werden... und je länger die Wartezeit, deso strenger das Urteil.

Zuerst hatte sowieso keine Veranlassung bestanden, mit echter Munition zu üben. Roland ging schon länger mit Waffen um, als dies die wunderschöne braunhäutige Frau im Rollstuhl für möglich gehalten hätte. Anfangs hatte er sie verbessert, indem er ihr nur zusah, wie sie auf die Ziele anlegte, die er aufgestellt hatte, und trocken feuerte. Sie lernte schnell. Sie und Eddie lernten beide schnell.

Wie er vermutet hatte, waren beide geborene Revolvermänner.

Heute übten Roland und Susannah auf einer Lichtung, keine Meile von dem Lager im Wald entfernt, das seit fast zwei Monaten ihr Zuhause war. Die tage waren mit ihrer ureigenen süßen Einförmigkeit verstrichen.

Herausgegeben vom Heyne-Verlag

 

 



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